Philosophie

Eine Raumidee setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen. Die architektonischen Vorgaben bilden das Fundament. Die Einrichtungsgegenstände füllen ihn mit Leben, Kunstobjekte bringen Spannung.

So kann es Freude bereiten, ein Kunstwerk aufgrund eines spontanen Impulses zu erwerben und in einem Raum zu platzieren. Jedoch gibt es anderseits die Möglichkeit Orte für und mit Kunst0bjekten konzeptionell zu gestalten. Dabei steht der Nutzer eines Raumes und somit der Betrachter von Kunst im Fokus der Aufmerksamkeit.

Es ist somit Ziel meiner konzeptionellen Arbeit, die Aussage, die Sie mit Ihren Wohn-, Geschäfts- und Ausstellungs-, Kanzlei-, Therapie- und Praxisräumen, einer Lounge, die Räumlichkeiten Ihres Hotel- oder Gastronomiebetriebes widerspiegeln wollen, gemeinsam mit Ihnen zu erspüren, um die Idee von Raum individuell sinnlich wahrnehmbar zu gestalten.

Das Bild zeigt Teile des Raumes der Stille in einer Einrichtung für betreutes Wohnen und Altenpflege der Caritas in Kürten – Bechen. Mit diesem Projekt war ich 2015 betraut.

Auszug aus dem Konzeptvorschlag zu Beginn der Zusammenarbeit:
Gestaltungskonzept basierend auf dem Nutzungsziel:
Gelegenheiten zur Stille sind in unseren heutigen schnelllebigen Zeit nicht selten nur schwer zu erlangen. Orte, die dies unterstützen, können dabei helfen, Begegnung mit Stille erlebbar zu machen. Dazu braucht es eine äußere Atmosphäre, die es einem Einzelnen allein oder in Gemeinschaft erlaubt, sich in die Stille auszudehnen, innere Unruhe und innerpersonelle Gedankendialoge aushalten zu können. Dies möchte ich durch eine farb- und formenreduzierte künstlerische Gestaltung basierend auf der angedachten architektonischen Ausgestaltung des Raumes bewirken.
Daneben stellt die Tatsache, dass mit diesem Raum unter Verzicht auf sakrales Ritualerleben ein bewusst konfessionsungebundenes Projekt erschaffen werden darf, indem Menschen unabhängig von der Ausrichtung ihres Glaubens das Gefühl der Einkehr über das Medium der Stille für sich erlebbar werden lassen können, an die Gestaltung den Anspruch eines Erfahrungsmomentes stellt, der für jeden transparent ist. … ” 

Die beiden unteren Bilder entstanden “Im inneren Garten” der Lebenshilfe Kleve – Materborn, der in einem Wohnpark, der generationenübergreifendes Miteinander zum Ziel hat, welchen ich 2017 gestaltete.

Auszug aus dem Konzeptvorschlag zu Beginn nach der Raumanalyse:
Gestaltungskonzept basierend auf dem Nutzungsziel:
“Gelegenheiten zur Begegnung sind in unserem Alltag grundsätzlich sehr vielfältig, wobei die Qualität der Kommunikationsmöglichkeit in Bezug auf die verschiedenartigen Örtlichkeiten sehr differieren. Orte, an den Geselligkeit im Vordergrund steht, unterscheiden sich sehr von jenen, die Intimität und Intensität erlauben. Orte, die aber beides unterstützen, können dabei helfen, Begegnung tief erlebbar zu machen. Dafür eignen sich besonders solche Räume, die es den Nutzern erlauben, ganz bei sich zu sein – auch mit sich allein – und sich dennoch in die Begegnung hinein zu geben. Eben ein solcher Raum soll mit Hilfe dieses Konzeptes geboren werden.
Eine ganz besondere Herausforderung ist dabei der äußere Rahmen der einbettenden Wohnstätte, der ein generationenübergreifendes Miteinander zum Ziel hat. Menschen, die ganz selbstverständlich mobil am Alltag teilnehmen, treffen in diesem Wohnpark auf Menschen, die aufgrund körperlicher und/ oder
geistiger Beeinträchtigungen an das Haus und seine Angebote gebunden sind. Somit ist die Frage zu stellen, über welches Element alle diese Bedürfnisse in einem Raum der Begegnung fokussiert werden können.
Orte, die seit ihrer Existenz Menschen auf eben diese Weise inspirieren, an denen sie ganz unbefangen trotz verschiedenster Bedürfnisse und persönlicher Voraussetzungen zusammenkommen können, können Gärten sein. Sie öffnen sich je nach ihrer Ausrichtung jedem auf eine ganz individuelle Weise, geben
Geborgenheit oder Weite, Schutz oder ein Gefühl von Freiheit, verbinden oder verbergen auf ganz natürliche Art. …”

“Künstlerische Objekte:
Bilder:

Das Malkonzept verfolgt die Idee, eine Illusion einer Ausdehnung des Raumes in einen lichten und sich in die Weite ausdehnenden Gartens zu erreichen. Um diese Idee umsetzen zu können, fordert der gegebene Raum wenige hohe und breitflächige Objekte an den beiden Längsseiten. Dies ermöglicht, die Illusion zu erzeugen, dass man sich auf einer Terasse in einem großzügigen Garten befindet und quasi einen freien Blick auf die üppige Natur genießen kann. Gleichzeitig verhindert die nicht zu kleinteilige Arbeit, dass man durch zu viele Wandobjekte irritiert und abgelenkt wird. Das Auge des Betrachters findet in der Tiefe und Dimension der Bilder Ruhe, um die Illusion ohne Vorgabe von außen zu vervollständigen.
Die einzelnen Bilder sollen zusammengenommen dabei keine gegenständliche Wiedergabe einer gestalteten Landschaft ergeben, sondern das Thema teilabstrakt aufgreifen
. …
Fenster:
Es wurde bereits angedeutet, dass auch die Fenster künstlerisch gestaltet werden, um das Gestaltungskonzept umzusetzen und auch den Sicht- und Sonnenschutz des südwestlich ausgerichteten Raumes zu wahren, die diese Begegnungsstätte braucht. Dafür sollte das lichte Maß der bodengleichen Fenster, durch die flächigen Glasscheiben bedeckende transparente Folien beklebt werden, welche ebenfalls durch das Einritzen abstrakter Gräser und Äste ausgefüllt werden, die die reale Natur vor dem Fenster mit sichtbaren Bäumen und begrünter Dachfläche aufgreifen. …”